24 Mayıs 2013 Cuma

Türkisch – eine agglutinierende Sprache

Türkisch – eine agglutinierende Sprache

Um Türkisch lernen und verstehen zu können, müssen Sie zuallererst verstehen, was eine agglutinierende Sprache ist.

Das Wort agglutinieren stammt aus dem Lateinischen und bedeutet verklumpen oder auch verkleben. Zentrales Prinzip dieser Art des Sprachbaus ist das Suffix. Ein Suffix ist eine Nachsilbe, die an ein Wort hinten angefügt wird und so die Bedeutung des Wortes verändert bzw. erweitert. Am besten wird Ihnen das an einem Beispiel klar.

Nehmen wir uns das türkische okullarda vor:
In diesem Ausdruck stecken ganz viele Informationen auf einmal.
Der erste Teil des Wortes (okul) bedeutet Schule oder auch die Schule. Ganz genau kann man das im Türkischen nicht unterscheiden, denn es gibt keinen bestimmten Artikel. Aber hierzu erfahren Sie später mehr.
Der Plural – die Mehrzahl - von Schule heißt auf Türkisch: okullar (und auf Deutsch natürlich die Schulen).
Okullarda schließlich kann man mit in den Schulen ins Deutsche übersetzen.
Zwei weitere Beispiele:
Das Prinzip des Agglutinierens im Türkischen
Beispiel 1:
hastane Krankenhaus/ das Krankenhaus
hastaneler die Krankenhäuser
hastanelerde in den Krankenhäusern
Beispiel 2:
ev Haus/ das Haus
evler die Häuser
evlerim meine Häuser
evlerimde in meinen Häusern
Wie Sie an den obigen Beispielen erkennen konnten, werden die Wörter im Türkischen also immer länger, je mehr Informationen sie enthalten. Es gibt ganz viele unterschiedliche Arten von Suffixen, die man an ein Wort anhängen kann. Hier zum Beispiel bedeutet das Suffix -im zu Deutsch mein(e). Auch jeder Fall hat im Türkischen sein eigenes Suffix, in dem man ihn erkennen kann.
Im deutschen Sprachbau dagegen herrscht das Prinzip der Flexion vor. Das Wort flektieren stammt aus dem Lateinischen und bedeutet beugen. Bei einer flektierenden Sprache wird das Wort selbst verändert um eine Veränderung bzw. Erweiterung in der Wortbedeutung zu kennzeichnen.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen nun einführend erklären, was das Prinzip des Agglutinierens ausmacht. Wenn Sie dies verstanden haben, werden Sie sich schnell in die türkische Sprache einfinden. Selbstverständlich ist dieses erste Kapitel bei weitem nicht alles, was Sie zum Thema Agglutinieren in dieser Grammatik finden werden. Wir werden an den entsprechenden Stellen mehr Informationen, Erklärungen und Beispiele nachliefern. Aber für den Einstieg ins Türkische soll dies genügen. Lernen Sie jetzt das türkische Alphabet kennen und befassen Sie sich gleich mit einem weiteren wichtigen Kennzeichen des Türkischen: der Vokalharmonie.

tr geschichte

Türkisch im Kreis der Sprachen der Welt – eine Turksprache

Linguisten ordnen das Türkische der Sprachfamilie der Turksprachen zu. Und hier sei eine kleine Zwischenfrage erlaubt: Was ist eine Sprachfamilie? – Unter Sprachfamilien versteht man Gruppen von Sprachen, die miteinander (mit großer bzw. größter Wahrscheinlichkeit) verwandt sind.
Die Untersuchung der Sprachfamilien begann man Ende des 18. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit beschäftigte die Sprachforscher die Frage, ob es nicht eine gemeinsame Ur-Sprache der Menschheit gegeben habe. Und so hat man begonnen, Sprachen zu untersuchen und auf gemeinsame historische Ursprachen zurückzuführen. Als Beispiel dürfte Ihnen die Gruppe der romanischen Sprachen bekannt sein. Als gemeinsame „Elternsprache“ dieser Gruppe hat man Latein identifiziert. Aus dieser Sprache entwickelten sich die „Tochtersprachen“ Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch und Rumänisch – um nur die größten unter ihnen zu nennen.
Nun aber zurück zu Türkisch als Mitglied der Familie der Turksprachen: Man zählt 40 verschiedene Sprachen zu dieser Familie, die alle mehr oder weniger eng miteinander verwandt sind. Diese Sprachen sind verbreitet vom Balkan bis nach China. Innerhalb der Gruppe der Turksprachen ist Türkisch – gemessen an der Anzahl seiner Sprecher – mit fast 70 Millionen die größte Sprache. Von diesen 70 Millionen Sprechern leben 58 Millionen in der Türkei, wo Türkisch natürlich den Status der Amtssprache innehat. Daneben ist Türkisch auch noch auf Zypern Amtssprache und wird dort von fast 200.000 Menschen gesprochen. Neben diesen beiden Ländern, in denen Türkisch die Amtssprache ist, leben Muttersprachler im ganzen Balkangebiet, in Usbekistan, Kasachstan, Kirgisien, Tadschikistan, Aserbaidschan, im Iran und im Irak. Auch in Deutschland lebt eine große Gruppe Menschen, deren Muttersprache Türkisch ist. Ihre Zahl beläuft sich auf fast zwei Millionen Sprecher.
Warum ist es wichtig für Sie als Lerner zu wissen, dass Türkisch zur Familie der Turksprachen gerechnet wird? Da Ihre Muttersprache – das Deutsche – zu einer ganz anderen Sprachfamilie zählt, hat das Folgen für Ihren Lernprozess. Sie müssen beim Türkisch-Lernen immer wieder umdenken und sich von Anfang an einprägen, wie die Struktur des Türkischen sich von der Struktur des Deutschen unterscheidet. Sie finden im Folgenden eine Grammatik, die versucht, die beiden Sprachen kontrastiv einander gegenüberzustellen. Immer wieder versuchen wir, Ihnen die Unterschiede zwischen den beiden Sprachen aufzuzeigen und verständlich zu machen.

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Türkisch im Kreis der Sprachen der Welt – eine Turksprache

Linguisten ordnen das Türkische der Sprachfamilie der Turksprachen zu. Und hier sei eine kleine Zwischenfrage erlaubt: Was ist eine Sprachfamilie? – Unter Sprachfamilien versteht man Gruppen von Sprachen, die miteinander (mit großer bzw. größter Wahrscheinlichkeit) verwandt sind.
Die Untersuchung der Sprachfamilien begann man Ende des 18. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit beschäftigte die Sprachforscher die Frage, ob es nicht eine gemeinsame Ur-Sprache der Menschheit gegeben habe. Und so hat man begonnen, Sprachen zu untersuchen und auf gemeinsame historische Ursprachen zurückzuführen. Als Beispiel dürfte Ihnen die Gruppe der romanischen Sprachen bekannt sein. Als gemeinsame „Elternsprache“ dieser Gruppe hat man Latein identifiziert. Aus dieser Sprache entwickelten sich die „Tochtersprachen“ Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch und Rumänisch – um nur die größten unter ihnen zu nennen.
Nun aber zurück zu Türkisch als Mitglied der Familie der Turksprachen: Man zählt 40 verschiedene Sprachen zu dieser Familie, die alle mehr oder weniger eng miteinander verwandt sind. Diese Sprachen sind verbreitet vom Balkan bis nach China. Innerhalb der Gruppe der Turksprachen ist Türkisch – gemessen an der Anzahl seiner Sprecher – mit fast 70 Millionen die größte Sprache. Von diesen 70 Millionen Sprechern leben 58 Millionen in der Türkei, wo Türkisch natürlich den Status der Amtssprache innehat. Daneben ist Türkisch auch noch auf Zypern Amtssprache und wird dort von fast 200.000 Menschen gesprochen. Neben diesen beiden Ländern, in denen Türkisch die Amtssprache ist, leben Muttersprachler im ganzen Balkangebiet, in Usbekistan, Kasachstan, Kirgisien, Tadschikistan, Aserbaidschan, im Iran und im Irak. Auch in Deutschland lebt eine große Gruppe Menschen, deren Muttersprache Türkisch ist. Ihre Zahl beläuft sich auf fast zwei Millionen Sprecher.
Warum ist es wichtig für Sie als Lerner zu wissen, dass Türkisch zur Familie der Turksprachen gerechnet wird? Da Ihre Muttersprache – das Deutsche – zu einer ganz anderen Sprachfamilie zählt, hat das Folgen für Ihren Lernprozess. Sie müssen beim Türkisch-Lernen immer wieder umdenken und sich von Anfang an einprägen, wie die Struktur des Türkischen sich von der Struktur des Deutschen unterscheidet. Sie finden im Folgenden eine Grammatik, die versucht, die beiden Sprachen kontrastiv einander gegenüberzustellen. Immer wieder versuchen wir, Ihnen die Unterschiede zwischen den beiden Sprachen aufzuzeigen und verständlich zu machen.

unterschied tr-dt

Ab ins kalte Wasser!: Was ist im Türkischen anders als im Deutschen?

Wenn Sie beginnen Türkisch zu lernen, müssen Sie sich bewusst machen, dass die türkische Sprache zu einer anderen Sprachfamilie zählt als das Deutsche. Und das hat Folgen für Sie als Lerner. Sie müssen in so mancherlei Hinsicht umdenken, wenn Sie Türkisch lesen, sprechen und lernen. Aber lassen Sie sich von dieser ersten Information hier nicht abschrecken. Diese Grammatik wird Sie Schritt für Schritt an das Türkische heranführen und Ihnen die Unterschiede zum Deutschen anschaulich und verständlich näherbringen und erklären.
Hier wollen wir Ihnen zu Ihrer Orientierung einen ersten groben Überblick über die Unterschiede zwischen dem Deutschen und dem Türkischen geben.
Worauf kommt es beim Türkisch-Lernen an?
  • Nun, zunächst kommt es darauf an gut zuzuhören und zu verstehen, was es mit der Vokalharmonie im Türkischen auf sich hat.
  • Des Weiteren sollten Sie sich zur Lautung des Türkischen merken, dass in einem türkischen Wort nie zwei Vokale nebeneinander stehen und Sie ein ğ niemals am Anfang eines Wortes finden werden. Vielleicht können Sie so schon einige Rechtschreibfehler vermeiden.
  • Danach ist wichtig, dass Sie verstehen, was Türkisch als Sprache kennzeichnet: Seine Zugehörigkeit zur Gruppe der agglutinierenden Sprachen. Das Prinzip agglutinierender Sprachen beruht darauf, dass sie Näherbestimmungen von (zum Beispiel) Substantiven einfach an diese hinten ankleben. Das Bezugswort wird dabei nicht verändert. Das macht das Bilden der ersten Sätze und die Übersetzung ins Deutsche um Einiges leichter, Sie werden sehen! Aber Sie müssen immer wieder umdenken und sich auf die neuen Strukturen einlassen.
  • Haben Sie in Ihrer Schulzeit Englisch gelernt? Ja? Sehr gut, denn in diesem Fall kennen Sie schon eine weitere Sprache, die kein grammatisches Geschlecht kennt. Es spielt einfach keine Rolle, ob ein Substantiv männlich, weiblich oder sächlich ist.
  • Wenn Sie Substantive lernen, müssen Sie also nichts weiter lernen, als das Wort. Denn das Türkische kennt auch keinen bestimmten Artikel (im Deutschen sind das der, die und das).
  • Die große Herausforderung, wenn Sie Ihre ersten türkischen Sätze bilden, wird sein, dass Sie den Satzbau des Türkischen richtig machen: Der Satzbau des Deutschen folgt mehrheitlich der Regel Subjekt – Verb – Objekt. Die Regel für die Satzstellung im Türkischen aber ist: Subjekt – Objekt – Verb. Nehmen wir als Beispiel den Satz Ich liebe dich – aus dem Türkischen übersetzt müsste er heißen Ich dich liebe. Das Verb wird also hinter dem Objekt eines Satzes zu finden sein.
  • Und noch etwas ist anders als im Deutschen: Im Türkischen müssen Sie sechs Fälle lernen.
  • Die Adjektive und Adverbien im Türkischen werden im Großen und Ganzen ebenso eingesetzt wie im Deutschen. Allerdings gibt es einen für Sie bequemen Unterschied zum Deutschen: Steigerung dieser beiden Wortarten ist im Türkischen ganz regelmäßig und Sie müssen keine einzige Ausnahme lernen.
  • Das Verbsystem ist das Herzstück der türkischen Sprache. Hier werden Sie wieder auf einige Unterschiede zum Deutschen stoßen. Wichtig ist, dass Sie zum Beispiel den Aorist verstehen. Das ist eine Zeit, die Sie aus dem Deutschen nicht kennen, die aber im Türkischen oft vorkommt.
  • Wenn Sie sich mit den verschiedenen Pronomen des Türkischen beschäftigen, müssen Sie natürlich (wie in jeder Fremdsprache) so einiges auswendig lernen. Ein Unterschied zum Deutschen zum Beispiel ist, dass die Personalpronomen im Türkischen oft weggelassen werden, da aus der Endung des Verbs schon ersichtlich ist um welche grammatische Person es sich handelt.
Wir hoffen, Sie haben nun einen groben Überblick über die Besonderheiten der türkischen Sprache bekommen. Aber ehe wir Sie ins kalte Wasser werfen und Ihnen das Schwimmen beibringen, wollen wir Ihnen einen kurzen Abriss türkischer Sprachgeschichte erzählen. Und Sie so einstimmen auf die Sprache und den Kulturkreis, den Sie nun kennenlernen werden.

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30 Nisan 2013 Salı

Das Substantiv im Türkischen: Ein erster Überblick


  • Substantive im Türkischen haben kein grammatisches Geschlecht.
  • Im Türkischen gibt es keinen Artikel – weder einen bestimmten noch einen unbestimmten.
  • Die Bestimmtheit eines Substantivs kann man benennen, indem man die Zahl bir (dt. eins) dem Substantiv voranstellt.
  • Den Plural im Türkischen bildet man, in dem man das Suffix -ler bzw. -lar an das Substantiv anfügt. Hierbei greifen die Regeln der kleinen Vokalharmonie.
  • Der Plural wird im Türkischen anders gebraucht als im Deutschen: Erst wenn für einen türkischen Sprecher die Mehrzahl, über die er spricht, eine individuelle und zählbare Form angenommen hat, verwendet er die grammatische Form des Plural.
  • Im Türkischen gibt es sechs Fälle. Sie heißen: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Lokativ und Ablativ.
  • Der Nominativ ist die Grundform eines jeden Substantivs. Sie findet man in den Wörterbüchern und Vokabellisten. Der Nominativ hat keine Endung.
  • Alle weiteren Fälle werden gebildet, indem man ein Suffix an die Grundform des Substantivs anfügt.
  • Die Bildung des Genitiv und des Akkusativ folgt dabei der großen Vokalharmonie. Der Dativ, der Lokativ und der Ablativ werden den Regeln der kleinen Vokalharmonie entsprechend gebildet.
Diese schlagwortartige Zusammenfassung soll Ihnen als ein erster, grober Überblick dienen. Mehr Informationen, Erklärungen und Beispielsätze finden Sie in den nun folgenden Lektionen. Am besten, Sie steigen in das türkische System der Substantive ein, indem Sie sich über das grammatische Geschlecht der Nomen informieren.

Das Geschlecht der türkischen Substantive

Substantive (auch: Nomen oder Hauptwörter genannt) haben im Türkischen kein grammatisches Geschlecht. Sie müssen also im Türkischen nicht mitlernen, ob es der Baum, die Baum oder das Baum heißen muss. Auch wenn Sie zum Beispiel ağaç aus dem Türkischen übersetzen, kann dieses Wort sowohl Baum, als auch der Baum und auch Bäume oder die Bäume bedeuten. Hier wollen wir ganz kurz dem Kapitel zu Pluralbildung im Türkischen vorgreifen und Ihnen schon mal verraten, dass ein Substantiv im Türkischen sowohl den deutschen Singular als auch den deutschen Plural eines Wortes bezeichnen kann.
Natürlich kennt das Türkische auch Verfahren, um trotzdem das Geschlecht zu kennzeichnen – das ist zum Beispiel bei Berufsbezeichnungen der Fall. Im Türkischen heißt garson sowohl Kellner als auch Kellnerin. Sie können aber im Türkischen auch explizit zum Ausdruck bringen, dass es sich um eine Kellnerin handelt. In diesem Fall setzen Sie das Wort kadın (dt. Frau) vor die Berufsbezeichnung. Kadın garson heißt also Kellnerin und erkek (dt. Mann) garson bedeutet Kellner.
Im nun folgenden Kapitel erfahren Sie Wissenswertes über den Artikel im Türkischen.  
Der Artikel im Türkischen
Das Türkische kennt keinen Artikel – weder einen bestimmten (im Deutschen wäre das der, die oder das) noch einen unbestimmten Artikel (der im Deutschen ein oder eine lautet). Das erspart Ihnen Arbeit beim Lernen des Vokabulars.
Ein Substantiv im Türkischen – nehmen wir als Beispiel das Substantiv içecek – kann je nach Kontext des Satzes, in dem es steht, bedeuten: das Getränk, ein Getränk, Getränke und die Getränke.
Man kann aber im Türkischen trotzdem Bestimmtheit zum Ausdruck bringen, indem man die Zahl bir (dt. eins) vor das Substantiv setzt. Dem obigen Beispiel folgend heißt ein Getränk auf Türkisch also bir içecek. Weitere Beispiele:
BEISPIELE
tabak
Teller
bir tabak
ein Teller
bardak
Glas
bir bardak
ein Glas
bıçak
Messer
bir bıçak
ein Messer
Wenn Sie aber Ihren Tisch mit mehreren Tellern und Gläsern bestücken möchten, finden Sie im nächsten Kapitel alles Wichtige und Wissenswerte zur Bildung des Plurals (der Mehrzahl)
Die Bildung des Plurals (der Mehrzahl)im Türkischen
In diesem Kapitel lernen Sie zunächst die Bildung des Plurals im Türkischen. Erst im nächsten Kapitel finden Sie eine fundierte Einführung in den Gebrauch des Plurals im Türkischen. An dieser Stelle wollen wir aber schon vorwegnehmen, dass man im türkischen Verständnis von Sprache das Konzept von Einzahl (Singular) und Mehrzahl (Plural) anders sieht als im Deutschen.
Nun aber zurück zur Bildung des Plurals: Wie setzt man ein Substantiv im Türkischen von der Einzahl in die Mehrzahl? Grundsätzlich müssen Sie sich merken, dass man den Plural im Türkischen bildet, indem man ein Suffix an die Grundform des Substantivs anhängt. Dieses Substantiv ist -ler bzw. -lar. Als Faustregel können Sie sich also merken:
Plural: Substantiv + -ler/-lar
Warum werden in obiger Faustregel zwei unterschiedliche Suffixe genannt? Dies hängt zusammen mit der kleinen Vokalharmonie im Türkischen. Die Vokalharmonie ist ein Prinzip der Lautlehre im Türkischen, die die angefügten Suffixe der Aussprache der letzten Silbe des Substantivs, das verändert werden soll, angleicht.
Das Suffix -ler wird an Substantive angehängt, deren letzte Silbe einen hellen Vokal hat. Das Suffix -lar wird an Substantive angefügt, deren letzte Silbe einen dunklen Vokal in sich trägt. Schauen Sie sich diese Beispiele an:
BEISPIELE
für die Bildung des Plurals im Türkischen:

helle Vokale:
e – i – ö - ü
dunkle Vokale:
a - ı - o – u


Singular
Plural
Singular
Plural

Mutter – Mütter
anne
anneler
baba
babalar
Vater - Väter
Tante – Tanten
teyze
teyzeler
dayı
dayılar
Onkel - Onkel
Erwachsener - Erwachsene
yetişkin
yetişkinler
çocuk
çocuklar
Kind - Kinder
Familie – Familien
aile
aileler
arkadaş
arkadaşlar
Freund - Freunde
Tante - Tanten
teyze
teyzeler
insan
insanlar
Mensch - Menschen
Nacht - Nächte
gece
geceler
bay
baylar
Herr - Herren
Engel -Engel
melek
melekler
bayan
bayanlar
Frau – Frauen
Wenn Sie nicht mehr wissen, welche Vokale im Türkischen als hell (e - i - ö - ü) bzw. dunkel (a - ı - o - u) bezeichnet werden, können Sie hier nochmals das Kapitel zu den Vokalen im Türkischen nachschlagen.
Ein Vorschlag zum Üben:
Gehen Sie jetzt zurück in die Vokabelliste der Lektion, die Sie gerade lernen. Bitte suchen Sie sich hier alle Substantive heraus und setzen Sie diese vom Singular in den Plural. Sprechen Sie die Singular- und Pluralformen immer auch laut aus.
Im folgenden Kapitel erklären wir Ihnen wie man den Plural im Türkischen gebraucht. Dort finden Sie auch viele vollständige Beispielsätze.
Der Gebrauch des Plurals im Türkischen
Muttersprachler des Türkischen verstehen den Plural anders als Deutsche. Im Deutschen sagen Sie das Kind, wenn Sie über ein einzelnes Kind sprechen und die Kinder, wenn Sie über mehrere Kinder sprechen. Für ein türkisches Sprachverständnis ist das anders: Im Türkischen kann die Form, die man im Deutschen als Einzahl (Singular) bezeichnet, sowohl die Einzahl als auch die Mehrzahl von Personen oder Objekten benennen. Wenn ein Sprecher des Türkischen nun die Mehrzahl im Sinne einer Gruppe, einer Gruppenbezeichnung oder einer Gattung meint, so bleibt er dabei, die Grundform (die wir als „Singular“ kennen) zu verwenden. Er verwendet erst den Plural, wenn diese undefinierte Masse für ihn individuelle Züge angenommen hat.
Wenn Sie zum Beispiel von Ihrem türkischen Bekannten gefragt werden, ob Sie denn Kinder haben, so wird er fragen:
„Haben Sie Kinder?“ - „Çocuğunuz var mı?“
Wenn Sie seine Frage bejahen und ihm jetzt antworten:
„Ja, ich habe einen Sohn, er heißt Aydin und eine Tochter, sie heißt Melek.“ - „Evet, bir erkek çocuğum var. Adı Aydın ve bir kız çocuğum var. Adı Melek.“
Dann nimmt die ungezählte, unbekannte Menge der Kinder, die der Bekannte zuvor im Singular erfragt hat, für ihn Gestalt an und seine nächste Frage könnte lauten:
„Wie alt sind die Kinder denn?“ - „.Çocuklar kaç yaşında peki?“
In dieser Frage würde er den Plural verwenden.
Ein weiteres Beispiel zu dieser Unterscheidung finden Sie hier:
BEISPIELE
Oradan bilet alınabilinir.
Dort kann man Tickets kaufen.
Deniz ailesi için biletleri aldı.
Deniz hat die Tickets für die ganze Familie gekauft.
Hier zeigen wir Ihnen weitere Beispiele, in denen der Plural im Türkischen vorkommt:
BEISPIELE
Yetişkinler şehir gezisiyle ilgileniyorlar. Çocuklar severek oyun oynuyorlar.
Erwachsene interessieren sich für die Stadtrundfahrt. Kinder spielen lieber.
Ücret: Yetişkinler 10 avro. Çocuklar için yarı fiyat ödenir.
Preis: Erwachsene 10 Euro. Für Ihre Kinder zahlen Sie die Hälfte.
Firmanın broşürleri çok ilginç.
Die Broschüren dieser Firma sind interessant.
Hemen ertesi gün ilk broşürler eline geçer.
Schon am nächsten Tag erhält er die ersten Broschüren.
Wenn Sie sich gerade fragen, wie diese Pluralformen zustande kommen, können Sie hier zurück zum Kapitel über die Bildung des Plurals kommen.
Zum Gebrauch des Plural im Türkischen sollten Sie sich noch drei weitere Regeln merken:
1. Nach konkreten Mengenangaben (Zahlwörter und Zählwörter) steht im Türkischen das Substantiv immer im Singular.
Schauen Sie sich diese Regel anhand einiger Beispiele an:
BEISPIELE
araba
Auto
arabalar
Autos
bir araba
ein Auto
iki araba
zwei Autos
üç araba
drei Autos
birçok araba
viele Autos
bütün araba
alle Autos
Şansınız var. Bu zaman diliminde iki araba boş.
Sie haben Glück. In diesem Zeitraum sind noch zwei Autos frei.
Yıldırım ailesinin üç arabası var.
Familie Yildirim hat drei Autos.
Şehir içinde çok araba kullanılıyor.
In der Innenstadt fahren viele Autos.
Bütün arabaların hava yastığı var.
Alle Autos haben Airbags.
2. Bei Aufzählungen von Substantiven, die nicht mit Konjunktionen (sondern nur mit Kommata) getrennt sind, wird das Pluralsuffix an alle Substantive angehängt. Bei Aufzählungen die durch Konjunktionen (z. B. mit und) verbunden sind, wird oft das Pluralsuffix lediglich an das letzte Substantiv der Aufzählung angehängt.
BEISPIELE
Ben blucin, süveter, tişört alıyorum.
Ich kaufe Jeans, Pullover, T-Shirts.
Ben blucin, süveter ve tişörtler alıyorum.
Ich kaufe Jeans, Pullover und T-Shirts.
Biz pide, zeytin, domates çok köfte yiyoruz.
Wir essen Pide, Oliven, Tomaten, viele Köfte.
Biz pide, zeytin, domates ve çok köfteler yiyoruz.
Wir essen Pide, Oliven, Tomaten und viele Köfte.
3. Hier müssen Sie beim Übersetzen aus dem Türkischen ins Deutsche aufpassen: Wo im Deutschen ein Einzahlwort (ein Wort, das nur im Singular vorkommt) steht, kann man im Türkischen auch die Pluralform bilden. Wir empfehlen Ihnen zum Beispiel den türkischen Plural von Schnee (kar) mit Schneemassen zu übersetzen.
BEISPIELE
kar
Schnee
karlar
Schneemassen
toz
Staub
tozlar
Staubmassen
yağmur
Regen
yağmurlar
Regenmassen
Ay yüzeyinin her yeri tozlarla örtüldü.
Der Mondboden ist überall mit Staubmassen bedeckt.
Yağmurlar araba bayisinin çatısını yıktı.
Die Regenmassen lassen das Dach beim Autohändler einstürzen.
In den nächsten Kapiteln erfahren Sie, wie viele Fälle es im Türkischen gibt, wie man sie bildet und wann man sie einsetzt.
Die sechs Fälle im Türkischen
Im Türkischen gibt es – anders als im Deutschen – sechs Fälle. Diese sind: Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ, Lokativ und Ablativ. Alle Fälle im Türkischen werden gebildet, indem man ein Suffix (das den jeweiligen Fall kennzeichnet) an die Grundform des Substantivs anhängt. Diese sogenannte Grundform eines Substantivs ist der Nominativ. Diese Form finden Sie in jedem Wörterbuch und natürlich auch in allen Vokabellisten Ihres Sprachkurses. In diesem Sinne zählt man in der türkischen Grammatik den Nominativ eigentlich nicht als eigenen Fall, sondern man führt ihn als die Grundform eines Substantivs ein.
In den folgenden Kapiteln stellen wir Ihnen immer zuerst die Bildung eines jeden Falles der türkischen Sprache und dann seinen Gebrauch im Satz vor.
Hier in diesem Kapitel finden Sie eine erste, hilfreiche Übersicht über die Fälle im Türkischen. Sie finden in nachfolgender Tabelle eine Auflistung der angefügten Suffixendungen und eine weitere Hilfe, nämlich das Fragewort, wie man nach dem entsprechenden Fall fragt. Sie kennen das vielleicht noch aus Ihrem Deutsch-Unterricht. Nach dem Nominativ fragt man mit wer oder was?, nach den Genitiv fragt man mit wessen? und so weiter. Gleiches wird Ihnen bestimmt auch beim Türkisch-Lernen hilfreich sein.
Die sechs Fälle im Türkischen
Fall:
Suffix
Wie fragt man nach diesem Fall?
Nominativ
kein Suffix, da Grundform
Kim? (dt.: Wer?) / Ne? (dt.: Was?)
Genitiv
-(n)in/ -(n)ün/ -(n)ın/ -(n)un
Kimin? (dt.: Wessen?) / Neyin (dt.: Von was?)
Dativ
-(y)e/ -(y)a
Kime? (Wem?) / Nereye? (Wohin?)
Akkusativ
-(y)i/ -(y)ü/ -(y)ı/ -(y)u
Kimi? (Wen?) / Ne? (was?)
Lokativ
-de/-da
Kimde? (Bei wem?) / Nerede? (Wo?)
Ablativ
-den/-dan
Kimden? (Von wem?) / Nereden? (Woher?)
Bei den Fällen im Türkischen müssen Sie sich beim Anhängen der Suffixendung nach der Vokalharmonie des Türkischen richten. Sie finden hier eine Übersicht, welche Art der Vokalharmonie bei welchem Fall greift:
Welche Art der Vokalharmonie greift bei welchem Fall?
Fall:
Suffix
Vokalharmonie
Nominativ
kein Suffix, da Grundform

Genitiv
-(n)in/ -(n)ün/ -(n)ın/ -(n)un
große Vokalharmonie
Dativ
-(y)e/ -(y)a
kleine Vokalharmonie
Akkusativ
-(y)i/ -(y)ü/ -(y)ı/ -(y)u
große Vokalharmonie
Lokativ
-de/-da
kleine Vokalharmonie
Ablativ
-den/-dan
kleine Vokalharmonie
Sie sehen also: Von der großen Vokalharmonie betroffen sind der Genitiv und der Akkusativ. Bei allen übrigen Fällen greift die kleine Vokalharmonie.
Des Weiteren gelten für das Anfügen der Suffixe des jeweiligen Falles die Regeln des Konsonantenwandels. Das Prinzip, das hinter diesen lautlichen Veränderungen steckt, ist, dass man dem türkischen Sprachgefühl folgend nicht stimmhafte und stimmlose Konsonanten aufeinander folgend sprechen kann. Aus diesem Grund muss die lautliche Umgebung angepasst werden. Die Regeln können Sie entweder als Übersicht im Kapitel zum Konsonantenwandel nachschlagen oder auch im jeweiligen Kapitel wiederholen.
Beim Anfügen einer Suffixendung sollten Sie aber noch zwei große Regeln kennen:
1. Bei der Deklination von Eigennamen wird die Suffixendung mit einem Apostroph abgetrennt. Wir zeigen Ihnen an dieser Stelle, wie man den türkischen Vornamen Emre (auf deutsch bedeutet der Name der Freund) dekliniert.
BEISPIELE
für die Deklination von Eigennamen:
Nominativ
Emre
Genitiv
Emrenin
Dativ
Emreye
Akkusativ
Emreyi
Lokativ
Emrede
Ablativ
Emreden
2. Und wie dekliniert man Substantive im Plural? Substantive, die im Plural stehen, werden dekliniert, indem man das Suffix des Falles einfach an die Pluralendung hinten anfügt. Wir zeigen Ihnen, wie man das für das Beispiel die Kinder (çocuklar) machen würde.
BEISPIELE
für die Deklination von Substantiven im Plural:
Nominativ
çocuklar
Genitiv
çocukların
Dativ
çocuklara
Akkusativ
çocukları
Lokativ
çocuklarda
Ablativ
çocuklardan